Recht hat er, der Wiener Schulsprecher! Wieder einmal hat Bildungsminister Faßmann und der Rest der Bundesregierung einen Sommer verschlafen, statt wirksame Anti-Corona-Maßnahmen an Schulen zu entwickeln. Ganz im Gegenteil: Obwohl ein Großteil der Jugendlichen und die Gesamtheit der Kinder nicht geimpft sind, werden Schutzmaßnahmen ad absurdum geführt.

Die Verkürzung der Quarantäne für Schüler*innen kann wohl keine Antwort auf die absurde Bestimmung sein, nur die Sitznachbarn von infizierten Schüler*innen in Quarantäne zu schicken. Gesundgeteste Schüler*innen schneller wieder der Gefahr aussetzen sich anzustecken? Ist das die Strategie?

Mittlerweile ist es Allgemeinwissen, dass sich die Delta-Variante massiv über die Luft verbreitet. Warum sollte sich in der abgeschlossenen Atmosphäre der Klassenräume der COVID-Erreger nur auf die Sitznachbarn rechts und links konzentrieren?

Die Bundesregierung kapituliert gegenüber der Pandemie und den Corona-Leugner*innen, erzeugt mit Alibi-Maßnahmen den Schein der Handlungsfähigkeit für alle anderen und wartet die Landtagswahlen in Oberösterreich und/oder die Durchseuchung der Bevölkerung ab. Je nachdem, was früher ein Ergebnis zeitigt!

Aber auch der Wiener Landesschulsprecher liegt falsch, wenn er gemeinsam mit 32 anderen Schulsprecher*innen nur die Impfung von Lehrer*innen fordert! Was ist mit den Über-12jährigen, die sich bisher nicht impfen ließen? Auch sie haben eine Verpflichtung, niemand anzustecken und an der Bekämpfung der Pandemie mitzuwirken – indem sie sich impfen lassen!

Österreich könnte mit einer erreichbaren Impfquote von 80 oder mehr Prozent dann durchaus dem dänischen Modell folgen und alle Corona-Beschränkungen aufheben. Corona kann so tatsächlich eines Tages zu so etwas wie einer „gewöhnlichen“ Grippe werden, gegen die man sich durch Impfauffrischungen schützen kann. Viel vernünftiger als den Falschmeldungen von Corona-Kreuz-und-Quer-Propagandist*innen zu folgen. Vor allem viel gesünder!